Mord an Marielle Franco: Manipulierte Kameras, Polizisten als Mörder, deutsche Mordwaffe

Der Mordfall an der PSOL-Abgeordneten Marielle Franco enthüllt kriminelle Machenschaften innerhalb des Polizei-Apparats – und schmutzige Verbindungen zwischen Milizen und Politikern.

Ein Modell der MP5 von Heckler & Koch (Screenshot: H&K)

Ein Modell der MP5 von Heckler & Koch (Screenshot: H&K)

Es war eine deutsche Waffe, mit der Marielle Franco, Abgeordnete der sozialistischen Partei PSOL, am 14. März 2018 in Rio de Janeiro erschossen wurde: eine MP-5 der deutschen Rüstungsschmiede Heckler & Koch, die in Brasilien von den Spezialtruppen der Militärpolizei Bope und Batalhão de Choque, von Militärs sowie Polícia Civil und Polícia Federal eingesetzt werden. Vermutlich ist der Mörder ein Schütze, der von der Militärpolizei ausgebildet wurde. Waffen aus dem Arsenal der Sicherheitskräfte werden derzeit ballistisch untersucht. Aus Polizei-Beständen waren in den vergangenen Jahren auch mehrere MP-5 verschwunden.

Waffen von Heckler & Koch gelangen immer wieder in die Hände von korrupten Polizisten, aber auch Kriminellen. Heckler & Koch-Mitarbeiter stehen derzeit aufgrund des Mexiko-Exportskandals in Deutschland vor Gericht, da mehrere Tausend G36-Sturmgewehre in Konfliktregionen in Mexiko zum Einsatz kamen.

In Brasilien folgte auf den Mord an Marielle Franco und ihrem Fahrer Anderson Gomes, der das Land erschütterte, eine Serie von Skandalen: Bei den Ermittlungen wurde geschlampt, die Polizisten, die die Leichen untersuchten, fertigten nicht einmal ein Röntgenbild an. Das Attentat war professionell vorbereitet worden: Fünf Überwachungskameras, die von der Stadt betrieben werden, auf dem Weg zum Tatort waren manipuliert worden. Und viele Spuren deuten darauf hin, dass Politiker und Milizen Drahtzieher des Attentates sind. Ein Zeuge beschuldigt, dass ein anderer Abgeordneter und ein Ex-Polizist und Chef einer Miliz den Mord angeordnet haben. Sie sollen zwei Militärpolizisten beauftragt haben, Marielle Franco aus dem Weg zu räumen.

Franco, die selbst aus einer Favela des Complexo da Maré in Rio stammt, hat immer wieder Menschenrechtsverbrechen und Morde in Rios Favelas angeprangert, die durch Sicherheitskräfte und Milizen begangen werden. Sie hatte aber auch Verflechtungen zwischen Politikern und Milizen publik gemacht. Milizen, kriminelle Banden, die aus aktiven oder ehemaligen Sicherheitskräften bestehen, erpressen Schutzgelder, gehen kriminellen Geschäften wie Drogenhandel nach, begehen Morde und unterwandern zunehmend die brasilianische Politik.

 

 

Tödliches Spielzeug: Maschinenpistolen und Milchpulver-Koks

Drogenverkaufsstelle statt Kaufladen: In Rio spielte eine Kindertruppe die Realität nach – mit Fake-Drogen und selbstgebastelten Waffen. Das Spiel offenbart den Alltag, mit dem viele Kinder aufwachsen. 

Eine ganze Mannschaft von Sicherheitskräften war ausgerückt, um die Drogengangster zu verhaften, sie hatten sich auf bewaffneten Widerstand eingestellt: Von Anwohnern waren die Polizisten alarmiert worden, dass sich in einem Wald nahe eines Shoppingzentrums in Jacarepaguá, Rio de Janeiro, Gangster mit Waffen aufhalten.

Tatsächlich trafen die Polizisten auf Waffen – allerdings nur selbstgebastelte. Fünf Kinder spielten offenbar die brasilianische Version von “Räuber und Gendarm” und hatten eine klassische Drogenverkaufsstelle nachgeahmt, von denen auch in Rios Favelas Dutzende existieren.

“Kokain” aus Milchpulver

Auf einem Tisch war die Ware ausgelegt: Die “Drogen” – etwa Fake-Kokain aus Milchpulver – waren in kleine Plastiktütchen portioniert. Die geschäftstüchtigen Kinder führten auf einem Zettel sogar Buchführung über die verkauften Drogen.

Dazu hatten sie sich mit Pistolen sowie Sturmgewehren aus Plastik und Klebeband ausgestattet, die zum Teil erschreckend realistisch wirken. Fast wie die echten Drogendealer: Das Spielzeug zeigt, wie die Realität aussieht, mit denen die Kids aufwachsen.

Spielzeugwaffen werden in Brasilien immer wieder zum tödlichen Spielzeug, wenn Polizisten sie nicht gleich als solches erkennen und schießen. Auch in Rio hatten die Kinder Glück, dass die Polizei nicht sofort das Feuer eröffneten.

Selbstgebastelte Sturmgewehre

Die Kids aus der Favela sind kreativ: Wenn sie kein Spielzeug besitzen, improvisieren sie eben. Auch Waffen. Ein DIY-Sturmgewehr, das in der Favela Santa Marta von der Polizei einkassiert wurde, zeigt wie täuschend echt eine selbstgebastelte Waffe aussehen kann – mit tödlichem Risiko.

Soldat mit Spielzeugwaffe (Screenshot Facebook)

Polizist mit einkassierter Spielzeugwaffe (Screenshot Facebook)

In Favelas, in denen sich Polizei und Gangs immer wieder Schießereien liefern, sitzt der Finger schneller am Abzug – und die Spielzeugwaffe kann im Labyrinth der Hütten, in ein paar Metern Entfernung und in der Dunkelheit mit einer echten Waffe verwechselt werden.

Tödliches Spiel

Thiago aus der Favela Santa Marta in Rio de Janeiro hat deshalb auf Facebook eine Debatte angestossen und warnt Eltern und Kinder vor dem gefährlichen Spielzeug: “Mit den Operationen und den ständigen Patrouillen in der Favela kann es ernst werden, wenn Jugendliche mit so einer Spielzeugwaffe durch die Favela laufen”, schreibt er. “Zur Selbstverteidigung und vor Schreck könnte der Polizist dann einen tödlichen Schuss abgeben und später, wenn die Tragödie passiert ist, ist es zu spät, um es ungeschehen zu machen”. Spielzeug solle etwas schönes sein – und nichts, was schlimme Konsequenzen hat.

Das Problem wurde bereits bei einem Community-Treffen in der Santa Marta diskutiert, auch bei Facebook tauschen sich nun viele Favelabewohner über das Waffenproblem aus. “Zu meiner Zeit war das noch eine Röhre mit einer Kugel”, sagt ein erstaunter Favelabewohner. Die moderne Version, das sogenannte “BOB”, das auf dem Foto abgebildet ist, orientiert sich dagegen stärker am Original – als “Patronen” dienen Bohnen, die auf den Gegner abgefeuert werden können.

Manchmal dienen aber auch Steine als Munition. Eine Frau kommentiert, dass eine Freundin von ihr beim Spielen fast blind geworden wäre.

In ganz Brasilien wird derzeit ein Verbot von Spielzeugwaffen diskutiert – weil immer wieder Plastikwaffen bei Überfällen eingesetzt werden. In Brasilia und in São Paulo wurden echt aussehende Spielzeugwaffen bereits verboten.

Der Politiker Prado, der die Initiative in São Paulo angestossen hatte, fordert sogar das Verbot von bunten Wasserpistolen, deren Einsatz bei Überfällen eher unwahrscheinlich ist. Es gehe darum, die Gewalt aus dem Alltag zu verbannen, findet er. Nur so lasse sich ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen. Waffen, so die Hoffnung, sollten von Kindern und Jugendlichen fernbleiben und nicht verherrlichend oder verharmlosend präsentiert werden.

Egoshooter: Sonntagsbeschäftigung für kleine Jungs

“Wer hat mich erschossen?”, schreit ein Knirps mit rot gefärbten Haaren. “Ich war`s”, grinst ein höchstens 10-Jähriger zwei Sitze neben ihm – bevor er schnell seine Waffe wechselt. Sie beschimpfen sich (“Schwu** Schwein”, “Scheiße”, “Arsch”), feuern sich gegenseitig an, brüllen durch den Raum – ein Sonntagnachmittag in der Favela Rocinha, im Internetcafé.

Jeder Platz ist besetzt, zwischendurch hampeln ältere Brüder und Freunde der Spieler durch den schmalen Gang zwischen den Computern, rappen ein bisschen und stellen sich hinter die Knirpse, um die Spiele zu verfolgen: Crossfire, Grand Theft Auto San Andreas und andere Egoshooter-Games.

Vollbesetztes Internetcafé (Foto: BuzzingCities)
Sonntagnachmittag in der Favela (Foto: BuzzingCities)

Ein Real kostet die halbe Stunde, eine Stunde zwei Reais, nicht mal ein Euro. Die Jungen verbringen den ganzen Nachmittag hier – wie im erweiterten Wohnzimmer. Privatsphäre gibt es nicht – trotz Trennwänden zwischen den Computern schaut jeder jedem auf den Bildschirm, auch uns.

Favela online (Foto: BuzzingCities)

Die ganze Favela online (Foto: BuzzingCities)

Mars da Favela: “Crystals not Pistols”

When Australian jewelry designer, musician and rapper Mars Castro came to Rio in 2010 she fell in love – with a boy and Rocinha. Inspired by the local gang culture she started to design jewelry, turning ammunition into a creative space.

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How was your image of Favelas before you knew Rocinha?
 The only thing I knew of the favela was the Baile Funk music and funk parties.  I’m a rapper as well and came to Brazil partly to work with DJ Marlboro. But he doesn’t hang out  in the favela’s, he’s rather commercial these days. We were pretty much just expected to follow him around in his large entourage of girls. From VIP’s at his exclusive DJ gigs back to his mansion and it was a bit sexist and debauched really. I kinda broke away from that crowd after a while because I wanted to meet some genuine people.


What is your relationship to Rocinha?
Well I actually met a boy from the favela.  And he was very different to the people living on the ‘asfalto’ (non favela dwellers) or wanna be’s that I had been hanging around with. He was genuine and super down to earth. And a total breathe of fresh air. When he showed me where he lived and I got to meet all his friends and family I was relieved to be getting to know the real Cariocas and hang out in the larger community. And that happened to be Rocinha. So one long epic love story later.. I ended up living with him and his family in Rocinha. He’s now my  husband. And we have one foot here in Melbourne, Australia, and the other in Rocinha, Rio.
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Just married (All pics: Mars da Favela)

Mars & Mako: Just married (All pics: Mars da Favela)

How would you describe the place, the vibe here?
To me Rocinha is my second home. I see it as a beautiful, thriving community. Full of lovely hard working people. I however realized the stigma of living in a favela after hanging out with ‘Richer Brazilians’ and there is such a great divide between working class (from the favela) and the ‘Upper Class’.


The media fuels the pre conception of the favela being such a dangerous place. But the reality is within this country that is so full of corrupt officials and police you just can’t believe anything if the mainstream news. Of course there’s the guns/gangster side of the favela. But it’s not lawless. No one’s running around shooting at everyone wrecklessly like portrayed in the movies or news.


Infact the only law and order I ever saw in Rio was in the Favela. There exists what is know as the  ‘Law of the favela’ which is: No killing, no stealing, no raping and no physical abuse, it’s not tolerated at all. I felt alot safer within the favlela than outside. This ‘law’ created by the ‘Don’ of the favela is there to keep the peace and to keep police out of the favela, so he and his workers/gangstas can do run their business (selling drugs) with no problems.  These guys can’t leave the favela because they’ll get arrested so they make their community the best place it can be.


I actually met him (Nem, the Don) before he was arrested and he was giving money (drug money) to do repairs and construction within the favela, giving money for medicines to poorer residents, putting on parties for the younger people. Infact for the last 30 years the dons of the favela and the gangsta’s are the ones who have built the infrastucture, including the entire water supply. The government didn’t want anything to do with the favelas. To the government they are an embarrassing problem that aren’t even on the maps.


How would you describe the art and culture scene within the Favela?
I don’t know if the people in the Favela actually care about going to an art gallery or writing essays on culture. As the working class, they’re probably so busy working 6 days a week for minimum wage that  they don’t  recognise how creative they actually are. For example: To build a thriving community out of not much, to see a hill and go forth to build your own water supply, hook up your own electicity (gatas) and make a home by your bare hands out of sticks and bricks  is artistic genius in itself. Step back and look at the Favela. IT  IS ART. And when you live in it, I don’t think you realise how amazing it is. Are the people in the favela artists?  Absolutely: To build something so amazing out of nothing is the ultimate in creativity.


Why is Rocinha an inspiration for you?
There’s too much inspiration to list.  A majority of my inspiration for the jewelry came from seeing how the ‘traficantes’  are fighting for their territory, literally. Fighting to feed their family. In such a corrupt country with such disparity between rich and poor, the people obviously do what they need to.  To see gangsters on the street carrying weapons and that sense of power and the fashion associated  to it.


The powerful imagery of  gold chains and big guns was inspiring because of the total contrast from the outside world of corrupt police, corrupt politicians and militia. Everyone’s out to make a buck for themselves and not spreading the money or love. The gangstas are the only ones that aren’t hiding behind a facade.


Gangstas aside, in my day to day life my inspiration comes from the joy the people of Rocinha exude and share. Dancing all night, Barbeque’s on the roof, Hanging out with your neigbours in the street, knowing everyone, having such an amazing and sharing community.  The simple vitality and positivity of people who’s homes are known as ill reputed favelas, but to them it’s their home, their communidade.
"Crystals not Pistols (pic: Mars da Favela)

“Crystals not Pistols” (pic: Mars da Favela)

 Why did you pick guns and ammunition as a material for your work?
I saw a gangsta one day in the street , he looked about 15, was carrying an Ak 47 and wearing this T-shirt that read PAZ (PEACE) in huge print across the chest. That really made me think you know. It confused me alot. Was he being ironic? Or was he actually a peacekeeper?


The more I thought about it.. what choice did he have growing up in a disadvantaged community, within a prejudiced system, with limited education because he can’t afford school fees. This is the only opportunity to empower himself. That juxtaposition of peace and violence got me really thinking.


What is the message that you want to spread with your jewellery? 
I am adamantely against the corruption of Brazil’s police and politicians, against the stereotyping  of favelas, I am all for empowering yourself – not with guns however, but with the message of unity. That we are all fighting the injustices of this world. And we don’t do it with guns.


The bullet shells are empty and discarded, and we fill them with beauty. With natural crystals with powerful energies that uplift and inspire and heal. I call this collection “Crystals not Pistols” just like “The pen is mightier than the sword” – The crystal is mightier that the pistol. The inspiration comes from so much injustice, but the message we wish to spread is one of consciousness and hope.


Where are your materials sourced?
Empty bullet cases are sent to me from various people, usually spent shells from gun ranges. I’m pretty sure none of my bullets have been used to shoot anyone. However I do make custom pieces sometimes where people send me bullets from their travels from the Middle East for example and want me to convert them to a jewelry keepsake.


The crystals I use are all naturally formed. The amethyst and Citrine are  beautiful in colour and quality. Sourced obviously from the Mother producer of stunning gemstones – Brazil itself.  A few stones also, such as Clear quartz I source from Madagascar and Smokey Quartz from Australia.


Do you think that Favelas are an Inspiration for more and more artists nowadays? 
Artists are typically the black sheep in their family/community, as are the favelas. They’re the misunderstood black sheep on the horizon, built illegally and out of nessesity with whatever was available.


The favela is an inspiration to idealists, to architects to horticulturalists to musicians to artists, to all people who see how naturally and beautifully they’ve grown. It’s hard not be inspired by their vibrancy. The local musicians songs and painters pictures of the favela give a beautiful perspective on the obvious love of they have for their home. I ♥ Rocinha!


More Pictures of Mars da Favela`s jewelry and Facebook Page 


RoboCop-Pistole und ein Flugzeug voller Kokain

Wir sind ja einiges von den mexikanischen Kartellen gewöhnt. Aber manchmal warten auch die brasilianischen Drogengangs mit interessanter Ausstattung auf. In der Favela Morro do Dendê  in Rio haben BOPE-Spezialeinheiten jetzt eine Pistole konfisziert, die aussieht wie die Waffe, mit der RoboCop im gleichnamigen Film herumballert.

Es handelt sich um eine halbautomatische Desert Eagle .44 Magnum – eine relativ teure, für Rio de Janeiro ungewöhnliche, sehr wuchtige, schwere Waffe mit hoher Feuerkraft, für die auch die Munition hier nicht leicht zu besorgen ist. Aufgrund ihrer eindrucksvollen Größe wird die Waffe gern bei Filmproduktionen eingesetzt: Neben RoboCop nutzten auch Angelina Jolie (“Lara Croft”) oder Arnold Schwarzenegger die Desert Eagle.

Morro do Dendê: Waffen wie Robocop (Foto: BuzzingCities)

Morro do Dendê: Waffen wie RoboCop (Foto: BuzzingCities)

Neben der Desert Eagle beschlagnahmten die BOPE in der Favela Morro do Dendê weitere Waffen und Munition, schusssichere Westen und Munition für eine Waffe, mit der sich Helikopter abschießen lassen. Der Polizei zufolge sei die Feuerkraft der Drogendealer vom Morro do Dendê “besorgniserregend”.

In der Favela auf der Ilha do Gobernador in Rio herrschen die Drogendealer des Terceiro Comando Puro. Die Favela wurde auch durch den Song “Morro do Dendê – Rap das Armas” bekannt – der später zum Soundtrack des Favela-Film “Tropa da Elite” über die BOPE zählt. Selbst Gringos, die sonst nicht viel über Favelas wissen, können meistens das Lied mitsummen, zumindest den Refrain (“Parapapapapapapapapa”). In dem Track wird der Sound der Maschinengewehre besungen, die schwere Bewaffnung der Drogendealer, die “bis hin zu den BOPE jeden vor Angst zittern lassen”, der sich in die Favela wage.

Parapapapapapapapapa
Paparapaparapapara clack bum
Parapapapapapapapapa

Morro do Dendê é ruim de invadir
Nois, com os alemão, vamo se diverti
Porque no Dendê eu vo dizer como é que é
Aqui não tem mole nem pra DRE
Pra subir aqui no morro até a BOPE treme
Não tem mole pro exército civil nem pra PM
Eu dou o maior conceito para os amigos meus
Mas morro do Dendê também é terra de Deus

Vem um de AR15 e outro de 12 na mão
Vem mais um de pistola e outro com 2oitão
Um vai de URU na frente escotando o camburão
Tem mais dois na retaguarda mas tão de Glock na mão
Amigos que eu não esqueço nem deixo pra depois
Dando tiro pro alto só pra fazer teste
De ina-ingratek, pisto-uzi ou de winchester
É que eles são bandido ruim e ninguém trabalha
De AK47 e na outra mão a metralha
Esse rap é maneiro eu digo pra vocês
Quem é aqueles cara de M16
A vizinhaça dessa massa já diz que não agüenta
Nas entradas da favela já tem ponto 50
E se tu toma um pá, será que você grita
Seja de ponto 30
Mas se for Alemão eu não deixo pra amanhã
Acabo com o safado dou-lhe um tiro de pazã
Porque esses Alemão são tudo safado
Vem de garrucha velha dá dois tiro e sai voado
E se não for de revolver eu quebro na porrada
E finalizo o rap detonando de granada

(…)

Da die Favela in der Nähe des Flughafens von Rio liegt, ist sie sicherheitsstrategisch hochrelevant, weil dort Millionen von nationalen und ausländischen Touristen ankommen werden, gerade zu den Großereignissen WM 2014 und Olympia 2016. Neben dem Complexo da Maré, dessen Favelasiedlungen ebenfalls entlang der Schnellstraße vom Flughafen in die Stadt liegen, ist der Morro do Dendê entsprechend ein heißer Kandidat für Favelas, die noch schnell vor den Mega-Events “pazifiziert”, also vom Staat besetzt werden könnten, um sie – beziehungsweise die Orte außen herum – sicherer zu machen.

450 Kilo Koks in Helikopter von Senator-Söhnen

Drogenhandel gibt es aber natürlich nicht nur in den Armenvierteln der Stadt – am Sonntag wurden etwa 400 Kilometer von Rio entfernt 450 Kilo Kokain beschlagnahmt, in einem Hubschrauber, der einem Unternehmen der Söhne des Senators Zezé Perrella gehört. Vier Personen wurden verhaftet. Dem Nachrichtenportal G1 zufolge ließ der Rechtsanwalt der Familie verlautbaren, dass der Pilot das Flugzeug wohl für den Drogentransport missbraucht hätte. Ja. Klar.