Hunderte haben heute nach dem Tod des 10-jährigen Eduardo im Complexo do Alemão friedlich gegen die Gewalt in Rios Favelas protestiert. Aktivisten aus der Favela hatten den Protest über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter organisiert.
Ab 10 Uhr versammelten sich die Bewohner und Unterstützer im Complexo do Alemão zu Diskussionen. Etwa eine Stunde später musste die Mutter in Begleitung von Angehörigen des getöteten Eduardo die Demonstration verlassen, weil es ihr nicht mehr gut ging.
Beim anschließenden Protestmarsch skandierten die Bewohner “Weg mit der UPP” und “Ich möchte nur glücklich in meiner Favela leben können”. Vorbeifahrende Spezialtruppen der Polizei, BOPEs und Batalhão do Choque wurden ausgebuht.
An der Spitze des Zuges liefen Kinder, bemalt mit “Frieden” und “weniger Kugeln, mehr Liebe”. Viele Bewohner ergriffen emotional das Mikrofon, um ihren Unmut und die Wut über die anhaltende Gewalt in ihrem Armenviertel zu demonstrieren.
Viele Favelabewohner trugen weiße Kleidung oder wedelten dem Marsch durch die Favelas des Complexo mit weißen Tüchern als Friedensflaggen zu. Selbst die Mototaxi-Fahrer gaben dem Protestzug Geleit, auch zahlreiche Kinder nahmen an der Veranstaltung teil. Am Sonntag soll das mutmaßlich von Polizisten getötete Kind begraben werden.