Olympia 2016: Verschmutztes Meer, dreckige Strände

Rio de Janeiro: Stadt der Strände (Foto: BuzzingCities)

Rio de Janeiro: Stadt der Strände (Foto: BuzzingCities)

Rio de Janeiro ist für Strände und das Meer berühmt, doch die Stadt kämpft mit Müll und Abflüssen, die das Wasser verschmutzen und das Meer vor Postkartenidyllmotiven in einen dreckigen Schrottplatz verwandeln.


Vor Olympia 2016 wollte die Regierung die Verschmutzung nachhaltig bekämpfen und die Wasserqualität um 80 Prozent verbessern – doch dieses Ziel ist wohl eine Illusion. In der Bucht von Guanabara, wo die olympischen Segel- und Windsurfingwettbewerbe stattfinden sollen, sammelt sich der Hausmüll von Rio de Janeiro an. Selbst an der Copacabana schwimmt immer wieder Plastik im Wasser, manchmal ziehen sich Schlierenteppiche über das Meer. Noch schlimmer sehen die abgelegeneren Gewässer im Norden aus, die schwarz gefärbt und dickflüssig sind. Abflüsse aus den mehr als 1000 Favelas fließen überall in Rio de Janeiro ungefiltert ins Grundwasser und direkt ins Meer.


“80 Prozent der Verschmutzungen zu reinigen? Das wird nicht geschehen”, gab Rios neuer Umweltsekretär Andre Correa nun gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Aber: Die Olympischen Spiele würde das nicht gefährden, weil Segler kein großes Risiko hätten, sich im Wasser der Guanabara-Bucht mit Infektionskrankheiten anzustecken. Statt um die Wasserqualität sorgte sich der Umweltsekretär um herumschwimmenden Müll, der den Segelkurs beeinträchtigen könnte – weil die sogenannten “Öko-Hürden”, die den Müll filtern sollen, nicht funktionieren.


Correa schätzt, dass die Stadt ein Budget von etwa 3,8 Milliarden Dollar bräuchte, um das gesamte Stadtgebiet mit einem Abwassersystem auszustatten. Millionen sind allerdings bisher auch schon in die Pläne geflossen, das Meer zu reinigen – bisher ohne Resultat.