Zertrümmerte Einrichtung: Megaoperation im Complexo do Alemão

Mit einer Megarazzia sind die brasilianischen Sicherheitskräfte am Mittwoch gegen die Drogengang im Complexo do Alemão vorgegangen. 300 Polizisten und 150 Militärs sollten im Rahmen der „Operacão Germania” per Haftbefehl gesuchte Kriminelle aus den Favelas des Complexo do Alemão festnehmen.

Seit August vergangenen Jahres hatten Polizisten die Favelas infiltriert, und per Videoüberwachung Aktivitäten der Mitglieder der Drogengang gefilmt. Auch mehrere Führungsmitglieder des Comando Vermelho, der im Alemão dominierenden Drogengang, waren so identifiziert worden. Zehn Kriminelle wurden bei der Razzia festgenommen.

Nach den andauernden Schießereien in den vergangenen Tagen brachte die Mega-Operation aber auch erneut Aufruhr in die Favelas. Bei der Aktion haben die Sicherheitskräfte Whatsapp-Beschwerden zufolge auch mindestens ein Haus verwüstet: Ein Favelabewohner postete ein Foto von seiner Wohnung nach der Razzia, in der die Möbel zertrümmert waren und die Gegenstände chaotisch herumliegen. “Ich bin Arbeiterin und zahle meine Rechnungen jeden Tag – ich habe das nicht verdient”, beschwerte sich die Bewohnerin. “In der Südzone wäre die Polizei niemals so vorgegangen”, kommentierte ein anderer Favelabewohner.

“Social Media als Waffe”

Mehr als Chit Chat: Social Media als Waffe gegen Gewalt, Rassismus und Hass — “Young and Restless”-Vorträge im Telefonica Basecamp in Berlin — mit BuzzingCities Lab und anderen Crowdsourcing-Initiativen wie Straßengezwitscher.

Frisch gedruckt: Crowdsourcing-Buch “Adopt a day”

Das Jahr 2014 geschrieben von 365 Leuten: Das Projekt Adopt a Day” will zeigen, dass für jeden andere Nachrichten wichtig und relevant sind und vereint in dem kollektiven Tagebuch persönliche Eindrücke von Paten und Patinnen, die jeweils ihren Tag beschrieben haben — vom Nazi-Protest bis zur Arbeit auf der Affen-Gesundheitsstation. Julia hat für das Buch vom Favela-Alltag in der Rocinha berichtet, Sonja einen Tag in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez beschrieben.

“Adopt a day will zeigen: Relevanz ist relativ. Hört sich abstrakt an, doch im Buch wirds greifbar. Jeder Tag des Jahres 2014 bekommt eine Doppelseite. Links stehen Schlagzeilen aus der Presse – “Putin erpresst Merkel – Dramatisches Telefonat!” (1. Mai 2014). Rechts steht die persönliche Geschichte aus dem Leben eines Menschen, dort steht aus seiner Perspektive, was ihr oder ihm an diesem Tag wichtig war – etwa wenn dem Teckel die Gebärmutter entfernt wurde. So entstand ein buntes 2014 aus der Perspektive von 365 verschiedenen Menschen.”

760 Seiten. 30 Euro zzgl. Versandkosten. Hier bestellen.

Adopt a Day: Frisch geliefert (Foto: Adopt a Day)

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