Brasilianischer Drogenkrieg trifft auf Olympische Spiele: Das Pressezentrum der Reitarena in Deodoro wurde von einem Querschläger getroffen – Journalisten fanden die Kugel.
Währenddessen hatten die Proben für Reitwettbewerbe bereits angefangen, niemand wurde verletzt. Auch aufgrund der aktuellen Terrorwarnung war die Aufregung aber groß. Verteidigungsminister Raul Jungmann war vor Ort, um die Spurensicherung und Ermittlung zu verfolgen – auch weil das Olympische Reitsportgelände auf Militärgelände liegt, der Militärreitschule.
Mário Andrada, dem Olympia-Sprecher zufolge, war der Schuss aber nicht gegen Olympia gerichtet und auch keine gezielte Attacke: „Es gibt kein Risiko.“
In Deodoro finden zwar auch Sportschießwettbewerbe statt, die Kugel stammte aber offenbar aus einer der nahegelegenen Favelas: Der Sportkomplex in Deodoro befindet sich nur 2,5 Kilometer von der Favela „Minha Deusa“, in der gegen 13 Uhr heftige Schießereien stattfanden.
In den Favelas von Rio de Janeiro treffen Querschläger immer wieder in Häuserwände ein oder durchschlagen sie, zahlreiche Menschen wurden in der Vergangenheit bei Auseinandersetzungen zwischen Drogengangs oder Gang und Polizei von Querschlägern getötet.