Seit fast einer Woche tobt der Konflikt zwischen den rivalisierenden Gangfraktionen in der Rocinha. Jetzt ist das Militär mit Panzern in die Favela eingerollt, um den Drogenkrieg zu unterbinden. Bewohner fürchten, dass die Lage durch die Truppen noch mehr eskaliert.

Bewohner im Kreuzfeuer (Foto: Bruno Itan)
Die Bewohner sind in ihren Häusern gefangen. Helikopter kreisen über der Favela, Militärtruppen stürmen mit Gewehren im Anschlag durch die engen Gassen, Panzer rollen auf der Hauptstraße entlang.
Exército chega à favela da Rocinha após manhã de pânico e de tiroteios no Rio → https://t.co/OjME9q6Gp5 pic.twitter.com/lBr2FVI99H
— iG Último Segundo (@ultimosegundo) 22. September 2017
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Die Hauptstrasse hatten die Gangs zuvor noch mit brennenden Möbeln und Müll verbarrikadiert – ähnlich wie im November 2011, als die Rocinha vom Militär besetzt wurde, um die Drogenbanden zu vertreiben und der Befriedungspolizei UPP den Weg zu ebnen.

Panzer, die die Hauptstraße hinauf rollen – wie bei der Besetzung 2011 (Foto: Bruno Itan)
Die Zeiten der UPP sind vorbei: Die Gangs können trotz mittlerweile stark reduzierter Polizeipräsenz in der Favela ungestört operieren: Auch als sich die rivalisierenden Gangmitglieder in den letzten Tagen bekriegten, griffen die Polizisten kaum ein.
Governo autoriza Exército na Rocinha após novos tiroteios e apelo de Pezão → pic.twitter.com/f8qPJBaTK4
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Die Rocinha sei “ein Patient auf der Intensivstation”, sagte Verteidigungsminister Raul Jungmann der brasilianischen Zeitung O Globo zufolge. Fast 1000 Soldaten werden innerhalb und in der Nähe der Favelaeingänge stationiert.

Leben mit Militärpräsenz (Foto: Bruno Itan)