Im Complexo do Alemão haben die Bewohner am Wochenende erneut gegen die anhaltende Gewalt demonstriert. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen ist die Situation im Alemão so gefährlich wie nie zuvor. Fast kein Tag verging in diesem Jahr ohne Schusswechsel zwischen Polizei und Drogengangs: An 190 Tagen – 81 Prozent aller Tage in diesem Jahr – haben Schießereien die Bewohner des Complexo do Alemão in ihren Häusern gefangen gehalten, viele Menschen wurden angeschossen oder getötet.
„Kommt raus aus Facebook“, forderte eine Favelabewohnerin ihre Bekannten auf Facebook am Wochenende auf. Denn das Internet ist zwar wichtig, um die Gewalt sichtbar zu machen und Proteste zu organisieren. Doch solange sich die Beteiligung vieler nur auf die sozialen Netzwerke beschränkt, kann kein wirklicher Wandel entstehen.