Die re:publica ist den letzten Jahren zu einer der größten Digitalkonferenzen Europas herangewachsen, auch der Anteil der außer-europäischen Speaker, Gäste und Themen ist gestiegen. Perspektiven auf Digitalisierung, Tech-Business, Überwachung, aber auch Aspekte wie Stadtentwicklung sind endlich globaler geworden als zu Beginn der deutschen Digitalisierung, in der die re:publica noch das Klassentreffen der deutschen Blogger und Tech-Experten war.
Bei der re:publica 2015 vom 5. bis zum 7. Mai in Berlin haben internationale Netzaktivisten aktuelle Trends diskutiert, Bloggerinnen aus verschiedenen afrikanischen Ländern von ihren Erfahrungen erzählt, im Maker-Space haben sich Bastler aus Lateinamerika und Afrika ausgetauscht und Experten wie der Architekt Alfredo Brillembourg haben etwa in ihren Talks vermittelt, wie informelle Siedlungen und Communities sinnvoller in architektonische Planungen miteinbezogen werden können.
Wir haben bei der Subkonferenz “City of the Future” über die Situation in Rios Favelas nach der WM und vor Olympia und die Digitalisierung der Favelas gesprochen – und wie Social Media Gewalt sichtbarer macht, aber auch mehr Sicherheit gewährleisten kann.
Spannend waren auch einige auf der Subkonferenz diskutierte Parallelen zu deutschen Hochhaussiedlungen wie dem Ihme-Zentrum in Hannover, die wie die Favelas mit ihrem schlechten Ruf kämpfen und gleichzeitig Labore für urbanen Wandel sind – und auch die Diskussionen, wie sich Erkennnisse aus Rios Favelas etwa auf politische Partizipation in Deutschland übertragen lassen könnten.